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Lebenshilfe angegriffen

Zerstochene Reifen bringen Behinderte in Gefahr

Waren / Lesedauer: 3 min

Wer macht das? Bei einem Transporter der Warener Lebenshilfe wurden zum wiederholten Male die Reifen zerstochen. Das Auto parkt nachts in Torgelow an der Dorfstraße. Die bange Frage: Sind das gezielte Angriffe?
Veröffentlicht:10.03.2015, 06:00
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Schon wieder wurden an einem Transporter des Lebenshilfswerkes Waren Reifen zerstochen. Und damit behinderte Menschen gefährdet. Stefan Paarmann, der die Leute von Zuhause abholt und von A nach B fährt, lebt in Torgelow. Darum parkt er den Wagen in der Nacht an der Dorfstraße auf einem eigens dafür genehmigten Areal und gut sichtbar.

Dass die Reifenstecher ein Auto beschädigen, mit dem behinderte Menschen gefahren werden, das dürften sie eigentlich sehen, sagt Dieter Schröder, Chef der Warener Lebenshilfe. Denn das Auto ist beschriftet. Bei der nächtlichen Aktion sei ein Reifen gleich platt gewesen, während ein „weiterer offenbar nicht ganz kaputt gegangen war, aber später während der Fahrt einen Knallplatten verursachte. Da hätte sonst was passieren können“, sorgt sich der Lebenshilfe-Chef.  Und hat Anzeige erstattet.

Schon zwei Mal stachen die Täter zu

Allerdings ist bislang ungeklärt, ob der Täter den Torgelower Fahrer der Lebenshilfe oder das Unternehmen selbst angreift mit seiner Straftat. Auch für Stefan Paarmann war es ein Schreck als er am Morgen nicht wie gewohnt mit dem Transporter los konnte, schließlich warten die Leute auf ihn. Paarmann fährt jeden Tag allein neun Beschäftigte im Warener Lebenshilfswerk zu ihrer Arbeit und retour. Seit zehn Jahren. Nun erwischte es seinen Wagen zum zweiten Mal.

Bei der Warener Polizei liegt der Fall schon auf dem Tisch und wird der Kripo übergeben. Allerdings können sich die Beamten vorstellen, dass der Angriff vielleicht dem Transporter-Fahrer gelte, da das Ganze in seinem Wohnort und eben nicht in Waren passiert sei. Doch es gebe weder für diese Überlegung bis dato Beweise noch für die, dass die Reifenstecherei den Behinderten oder der Lebenshilfe galt.

Es gab bereits vor einigen Monaten eine ähnliche Aktion am Lebenshilfs-Transporter in Torgelow. Seinerzeit war auch Anzeige erstattet worden. „Doch ein Täter konnte leider nie überführt werden“, bedauert Dieter Schröder. Dennoch will er das nicht länger hinnehmen, dass einfach jemand das Auto beschädigt. Schließlich gerate der Rhythmus in seinem Haus dadurch aus dem Takt, es müsse ein anderer Wagen eingesetzt und die Reparatur bezahlt werden. Aber am schlimmsten sei es, wenn Leib und Leben in Gefahr gerieten, wie das bei der Knallpanne der Fall gewesen sei. Darum bittet auch die Polizei um Hilfe von Zeugen, die in Torgelow vielleicht etwas beobachtet haben.